Im Herbst 2011 wurden südlich der Dorfkirche von Rieben (Lkr. Potsdam-Mittelmark) 49 Skelette geborgen, die überwiegend aus der frühen Neuzeit stammten. An den bestatteten Individuen konnten aus Kostengründen nur eingeschränkte anthropologische Untersuchungen durchgeführt werden, die lediglich erste Einblicke in die Lebensumstände der Verstorbenen ermöglichten. Die osteologische Befundung wurde mit den gängigen Methoden durchgeführt, wobei Sterbealter, Geschlecht und Körperhöhe bestimmt sowie auffällige Erkrankungen dokumentiert wurden. Es konnten 33 erwachsene und sieben jugendliche Individuen sowie neun Kinder festgestellt werden, wovon 19 weiblichen und 15 männlichen Geschlechts waren. Bei 15 Skeletten ließ sich das Geschlecht nicht feststellen. Die Körperhöhe betrug im Durchschnitt 160,9 cm. Es handelt sich um einen zufälligen, nicht repräsentativen Ausschnitt der Population von Rieben.

Die Zähne und Gebisse waren durchweg in sehr schlechtem Zustand. Die Kariesbelastung ist mit einer Kariesfrequenz von 77,3 % und einer Kariesintensität von 10 % vergleichsweise hoch. An den Skeletten ließen sich zahlreiche Erkrankungen nachweisen, die jedoch nicht systematisch aufgenommen werden konnten und lediglich als Einzelfälle vorgestellt sind. Es handelt sich um altersbedingte Degenerationen an den Gelenken und Wirbeln, Hinweise auf Mangelernährung, Infektionen der oberen Atemwege und verheilte Frakturen.

Starker Abbau des Kieferknochens bei einem 45-51 Jahre alten Mann

Transversale Schmelzhypoplasien bei einem 12-14 Jahre alten Mädchen